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Katrin Engel: Brandgefährliche Führungsspielerin

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Wenn sich im Leben eine Tür schließt, dann öffnet sich eine andere. So könnte man auch den Beginn der Handballkarriere von Katrin Engel beschreiben, denn die 25-Jährige wollte eigentlich als Leichtathletin die Sportschule in der Südstadt besuchen. Dies hat nicht funktioniert, dafür wurden die Handballer von Hypo Niederösterreich auf das Talent aufmerksam und bildeten in den folgenden Jahren die Linkshänderin zu einer der besten Flügelspielerinnen Österreichs aus.


Wenig verwunderlich, dass Engel beim ersten Fitnesstest die meisten Runden auf der Tartanbahn absolvierte. „Könntest du nicht wenigstens so tun, als ob es schon anstrengend wäre“, kommentierte Co-Trainerin Tessa Wienstroer schon zwischenzeitlich mit einem Augenzwinkern. „Mir machen die Kraft- und Ausdauereinheiten vielleicht nicht so sehr zu schaffen, wie Andere“, gibt sich Engel bescheiden und verweist auf ihre Ausbildung beim österreichischen Serienmeister.

„Der Verein wird sehr diszipliniert und traditionsorientiert geführt. Die Strukturen mit der Schule und dem Internat sind natürlich optimal, wenn man leistungsmäßig Handball spielen will“, so Engel, die aber auch die negativen Seiten des Vereins kennengelernt hat. „Als Österreicherin ist es kaum möglich Stammspielerin in der ersten Mannschaft zu werden“, so die Erkenntnis nach dem zweiten Abschied aus der Südstadt.

2005 hatte sie den Verein zum ersten Mal in Richtung Nürnberg verlassen, ihr zweijähriges Engagement krönte sie mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 im Finale gegen viele ihrer jetzigen Teamkolleginnen. Die Erinnerungen an diesen Triumph haben auch Einzug in die neue Wohngemeinschaft im Leverkusen-Quettingen gehalten. „Die Bilder von 2007 hängen bei uns an der Wand“, berichtet Engel und Mitbewohnerin Sara Walzik ergänzt: „Die von meiner Meisterschaft 2008 aber auch.“

Im Lindner Hotel BayArena wird Engel ihre Ausbildung zur Köchin fortführen, die sie im vergangenen Jahr in Nürnberg begonnen hat. „Ich bin gespannt, wie es wird. Das Arbeiten dort ist ein völlig anderer Stellenwert – mindestens zwei Stufen höher als da, wo ich vorher war. Das wird bestimmt stressiger, als noch in Nürnberg“, schätzt Engel die Belastung durch Kombination von Sport und Beruf ein.

Im Nationalteam, das von ihrem ehemaligen Vereinstrainer Herbert Müller betreut wird, ist Engel eine feste Größe. Als Mannschaftskapitänin führte sie das Team Austria zur erfolgreichen WM-Qualifikation gegen Mazedonien, dort allerdings mehr auf der halbrechten Rückraumposition. „Von Halbrechts kann ich natürlich mehr machen, aber ich habe auch kein Problem damit auf Rechtsaußen zu spielen“, erklärt Engel. Die Titelkämpfe in China werden bereits ihr zehntes Großturnier, seit 2000 reiste sie stets zu den Welt- und Europameisterschaften.

Auch Trainerin Renate Wolf freut sich über den Neuzugang im Elfenteam. „Sie ist eine absolute Führungsspielerin, die sich nicht scheut Verantwortung zu übernehmen“, so die Elfen-Trainerin nach den ersten Testspielen. Ihr Spitzname Crisu hat sich bereits in jungen Jahren entwickelt. „In der Mannschaft waren damals drei Katrins und da ich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr war hat sich der Name in Anlehnung an den kleinen Drachen ergeben“, löst Engel auch dieses Rätsel auf.

Katrin Engel
Geburtstag: 02.05.1984
Geburtsort: Mistelbach (AUT)
Nationalität: österreichisch
Position: Rechtsaußen/ Rückraum Rechts
Größe: 172 cm
Bisherige Vereine:
Hypo Niederösterreich (1998-2005, 2008-2008)
1. FC Nürnberg (2005-2007, 2008-2009)

Länderspiele: 133 A für Österreich
Deutscher Meister: 2007
Österreichischer Meister: 2002, 2003, 2004, 2005, 2008
Österreichischer Pokalsieger: 2002, 2003, 2004, 2005, 2008